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Doch gelegentlich wurde die
Minutenanzeige bereits an besonders
kostbaren Renaissanceuhren
(Türmchenuhren) des 16.Jahrhunderts
eingebaut. Um 1550 entstanden die ersten
technisch vollendeten Uhrwerke: Eiserne
Platinen (Werkgestelle) und Räder haben
solchen aus Messing und feiner Vergoldung
Platz gemacht, die Uhrkloben (Lagerbrücken)
sind künstlerisch graviert und die
Gestellpfeiler formschön gedreht. Um die
Mitte des 17.Jahrhunderts wurden flache,
runde Uhren gefertigt, die meist in
durchbrochenen, künstlerisch ausgestatteten
Gehäusen aus feuervergoldeter Bronze als
Halsuhren getragen wurden. Es bildete sich
auch die Eiform der Halsuhren aus, die sog.
» Nürnberger Eyerlein«, die irrtümlich
lange Zeit als die frühesten, tragbaren Uhren
angesehen wurden. Gegen 1630 wurden die
ovalen Uhren von runden Taschenuhren
(Sackuhren) mäßiger Größe abgelöst. 1632
entstanden in Blois (Frankreich) die ersten
Taschenuhrgehäuse mit Emailmalereien. Die
Uhrwerke erhielten durch Gravierung der
Messingkloben und Werkplatten eine immer
feinere Ausstattung.
Die sog. Mittagskanone, eine französische Arbeit Anfang des 18.Jahrhunderts, stand einst in einem Park. Punkt 12
Uhr kündigte diese Kombinaßion von Sonnenuhr, Linse und Miniaturkanone die Mittagszeit an, sofern die Sonne
schien.
Ein Markstein in der Entwicklung der Zeitmeßtechnik ist die Erfindung des Uhrpendels, das bald
Waag und Radunruh bei den Großuhren ersetzen sollte. Diese Erfindung wird Galileo Galilei
zugeschrieben, denn er entdeckte 1583 das für die Pendeluhr so bedeutsame Gesetz des Isochronismus.
(Isochrone Schwingungen sind zeitengleiche Schwingungen bei verschiedener Auslenkung des Pendels.)
Galilei hat noch im Jahre 1641 (er starb am 8. Januar 1642) die Verbindung des Pendels mit der Uhr
ersonnen. Viviani, einer seiner Schüler, soll 1649 die erste Pendeluhr beschrieben haben, die nach den
Angaben des großen Gelehrten gebaut worden war. Seine Erfindung geriet jedoch in Vergessenheit. 1656,
14 Jahre nach Galileis Tod, erfand der Niederländer Christian Huygens (1629-1694) die Pendeluhr von
neuem und entwickelte auch als erster eine genaue Theorie des Pendels in seinem Buch >Horologium
oscillatorium<, das 1673 erstmals in Paris erschien. In diesem Buch findet sich auch eine genaue
Beschreibung der Pendeluhr, die von dem niederländischen Uhrmacher Salomon Coster 1657 in Den Haag
nach den Angaben von Huygens angefertigt wurde. Die ersten Pendeluhren hatten als Wand- oder
Bodenstanduhren noch immer die Spindelhemmung, bis 1680 der englische Uhrmacher William Clement
die rückfallende Ankerhemmung (den Hakengang) erfand, der die Ganggenauigkeit der Pendeluhr
erheblich steigerte. Gegen Ende des 17. und zu Beginn des 18.Jahrhunderts entstanden die ersten schönen
Bodenstanduhren in den Niederlanden und in England. Die französischen Tischuhren waren den
deutschen ebenbürtig und überholten sie bald. Mit dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges ging dann
das einstmals blühende deutsche Uhrmachergewerbe unter; die Niederlande, Frankreich, England und
wenig später die Schweiz traten das Erbe an. Nürnberg, Augsburg, Ulm und Straßburg sowie andere
Städte, einst Zentren der Uhrmacherei, wurden mehr und mehr bedeutungslos, und Paris, Genf, London
und Amsterdam traten an ihre Stelle.
Die weitere Entwicklung der mechanischen Räderuhren wurde im 18. und 19.Jahrhundert durch viele
Erfindungen englischer, französischer und Schweizer Uhrmacher bestimmt. Durch immer bessere
Uhrhemmungen und zweckmäßigere Aufhängungen der Pendel wurde die Ganggenauigkeit der Uhren
vervollkommnet.
Man ersetzte die rückführende Hemmung, die den Pendelausschlag störte, durch eine ruhende
Hemmung, die das Pendel frei und ohne Störungen schwingen ließ. Es war der englische Uhrmacher
George Graham (1673-1751), der diese ruhende Hemmung erfand. Graham benutzte auch als erster
Pendelstangen aus Tannenholz, die er mit Schellack tränkte, und die bei Schwankungen von Temperatur
und Luftfeuchtigkeit keine Längenänderungen zeigten. Zu seinen bedeutendsten Erfindungen zählt auch
das Quecksilber-Kompensationspendel.Thomas Tompion, Erfinder der Zylinderhemmung für
Taschenuhren, war sein Lehrmeister. Diese Zylinderhemmung hieß anfangs - recht urwüchsig - wegen
der Form des Hemmungsrades >>Sautroghemmung<<.
Waren bereits um 1600 frühe Taschenuhren mit einem Schlagwerk versehen, so treffen wir schon
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